reading tofu rated Record of a Spaceborn Few: 4 stars

Record of a Spaceborn Few by Becky Chambers
Centuries after the last humans left Earth, the Exodus Fleet is a living relic, a place many are from but …
German and English reading, commenting in the book's language
He/Er
Avatar is the planet Annarres from Ursula Le Guin's "The Dispossessed", drawn by Markus Weber
Also on Mastodon at @tofuwabohu@subversive.zone and some more places.
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Centuries after the last humans left Earth, the Exodus Fleet is a living relic, a place many are from but …
Excited to see where Becky Chambers takes me this time. Liked part 1 and 2 in different ways and am ready for the next.
Listening to the German audiobook again. Got used to the different voice tones ()? by now and as I generally struggle with names in stories they help me a lot.
Once, Lovelace had eyes and ears everywhere. She was a ship's artificial intelligence system - possessing a personality and very …
Die Kritik, die der Autor hier am Bestrafungs- und Gefängnissystem anführt, ist extrem schlüssig und nachvollziehbar, geradezu offensichtlich. Macht eigentlich überhaupt keinen Sinn wie es aktuell ist. Liest sich auch sehr gut. Zeigt stellenweise, warum das aktuelle System ist, wie es ist, auch wenn darauf nicht so tief eingegangen wird.
Ich bin nicht mit allen Vorschlägen, wie das alles stattdessen laufen könnte, einverstanden, aber sie zeigen, dass es anders gehen könnte und das teilweise an realen Beispielen.
Bei einigen Berechnungen bei Kosten von Alternativen vs. aktuelle Lage hatte ich das Gefühl dass ein paar Sachen unterschlagen wurden (bzw. angenommen dass die Straftäter*innen diese selbst tragen).
Das tut der Argumentation, was gerade kaputt ist, aber keinen Abbruch.
Emilia Roig liefert einen Rundumschlag gegen Rassismus, Kapitalismus und das Patriarchat. Sie beschreibt systematische Macht- und Diskriminierungsverhältnisse sowie Intersektionalität verständlich und anschaulich, hier und da leider mit ein paar Fremdwörtern zuviel, und greift dabei unterschiedlichste Thematiken auf.
Im Vergleich mit anderen Büchern die häufig mit "Why We Matter" genannt werden, tritt sie radikaler auf und benennt Kapitalismus als klares Problem das überwunden werden muss, um die anderen Unterdrückungsstrukturen überwinden zu können. Auch die Abschaffung der Polizei ist gut eingebundenes Thema.
Bei den Lösungen geht sie - bei klarer Abgrenzung von kapitalistischer Selbstoptimierung die heutzutage häufig mit Yoga oder Meditation verbunden werden - auch auf spirituellere Themen ein, die mir eher fremd sind, für mich aber nachvollziehbarer wurden.
Nach einem etwas trockenen, theoretischen Einstieg zeigt das Buch anschaulich, wie direkte Demokratie über kurz oder lang immer wieder zur repräsentativen Demokratie wird und dabei die Energie und Legitimität von ursprünglich emanzipatorischen Bewegungen aufsaugt.
Der erste Teil behandelt generelle Konzepte von Demkoratie und deren Schwächen im Gegensatz zum Anarchismus, der zweite exerziert die Theorie dann an zeitgenössischen Bewegungen (Occupy und ähnliche) anschaulich in Form von Berichten beteiligter Anarchist_innen durch was für mich durch die konkreten Beispiele sehr zum Verständnis beigetragen hat, was das eigentlich alles bedeuten soll.
Mit Fremdwörtern wird sparsam umgegangen oder sie werden direkt erklärt. Die Beispiele sind alle aus Europa oder Nordamerika.
Im ersten Teil etwas desillusionierend in Bezug auf Selbstverwaltung, kollektive Strukturen und alternative Wohnformen, aber auch viele positive Beispiele. Sehr viele spannende und teilweise detaillierte Querverweise auf linke Kieler Gruppen, Aktionen und Projekte seit 1980. Als Local ziemlich spannend, von außen wahrscheinlich stellenweise langweilig, wobei viele Ideen und Konzepte sowie der Umgang mit diesen universell gültig sind.
Im Buch wechseln sich kurze Kapitel mit Interviews ab, was die Inhalte gut rüberbringt.
Die Autor:innen beleuchten die Rolle der Hansestadt Hamburg und ihrer Wirtschaft bei der Ausbeutung verschiedener afrikanischer Gebiete wie dem heutigen Kamerun und der dort lebenden Menschen. Es wird deutlich gezeigt, wie Profite über die Leben der einheimischen Menschen gestellt wurden, welche rassistischen Verbrechen begangen und wie diese gerechtfertigt wurden. Dabei wird der Bogen von ersten "Handelsmissionen" über die offiziellen Kolonien und Rekolonialisierungspläne in der Nazizeit zur heutigen Situation gespannt.
Auch die Einbindung ins Stadtbild durch "Völkerschauen", koloniale Institute und Uni sowie Denkmäler und die vielen Verflechtungen mit Hamburger Geschäftsleuten werden aufgezeigt. Deutlich gemacht wird auch, wie (stark) Hamburgs Wirtschaft von den Verbrechen profitiert(e).
Durch die vielen Originalzitate- und Abbildungen sowie die thematisch in sich geschlossenen Kapitel hat mich das Lesen des Buches auf potitive Weise etwas an einen Museumsbesuch mit vielen aktuellen Bezügen erinnert.
Heraus sticht ein Kapitel zu einem Kongress Schwarzer Arbeiter:innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern in Hamburg 1930. …
Die Autor:innen beleuchten die Rolle der Hansestadt Hamburg und ihrer Wirtschaft bei der Ausbeutung verschiedener afrikanischer Gebiete wie dem heutigen Kamerun und der dort lebenden Menschen. Es wird deutlich gezeigt, wie Profite über die Leben der einheimischen Menschen gestellt wurden, welche rassistischen Verbrechen begangen und wie diese gerechtfertigt wurden. Dabei wird der Bogen von ersten "Handelsmissionen" über die offiziellen Kolonien und Rekolonialisierungspläne in der Nazizeit zur heutigen Situation gespannt.
Auch die Einbindung ins Stadtbild durch "Völkerschauen", koloniale Institute und Uni sowie Denkmäler und die vielen Verflechtungen mit Hamburger Geschäftsleuten werden aufgezeigt. Deutlich gemacht wird auch, wie (stark) Hamburgs Wirtschaft von den Verbrechen profitiert(e).
Durch die vielen Originalzitate- und Abbildungen sowie die thematisch in sich geschlossenen Kapitel hat mich das Lesen des Buches auf potitive Weise etwas an einen Museumsbesuch mit vielen aktuellen Bezügen erinnert.
Heraus sticht ein Kapitel zu einem Kongress Schwarzer Arbeiter:innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern in Hamburg 1930.
Sprachlich ist das 1997 veröffentlichte Buch überwiegend gut gealtert (oder wurde überarbeitet). Durch die vielen Auszüge aus Primärquellen tauchen das N-Wort und andere Slurs vor allem im ersten Teil des Buches jedoch sehr häufig auf.
Buch CWs: Neben den Slurs sind diverse detaillierte Schilderungen von Rassismus und Gewalt in verschiedenen Formen enthalten.
Die Autorin beschreibt ausführlich, wie sich im Zuge europäischer Kolonisierung Südamerikas und vor allem Afrikas koloniale Diskurse im deutschen Reich formierten und von den damaligen Frauenbewegungen mitgestaltet wurden. Hierbei werden stets die Positionen verschiedener Verbände herausgestellt und die Konstruktion von "Rassen", meist in Verbindung mit Geschlechterfragen, detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Vereinnahmung Namibias ("Deutsch-Südwestafrika") und wie die Rolle der Kolonialisten und Kolonisierten im deutschen Reich diskutiert wurde.
Obwohl es sich wegen vieler kleiner Zeitsprünge und zahlreicher Wiederholungen hier und da etwas zieht, bietet das Buch mMn eine zugängliche und umfassende Perspektive auf eine Zeit, in der deutschen Öffentlichkeit nicht sehr präsent ist, obwohl sich einige der Konzepte auch heute noch durch die Debatten ziehen.