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Saam kommt mit 12 mit seinem Bruder und seinem Vater, der politischer Flüchtling ist, nach Deutschland kommt. Hier trifft er auf eine arabisch dominierte Kleinkriminellenszene, die ihn letztlich ins Gefängnis bringt. Sein kleiner Bruder geht einen anderen, wenn auch nicht leichteren Weg. Das Buch ist spannend, berührend und gibt einen Einblick in das Leben der Migrantenkinder im Berlin-Neukölln der 90er Jahre. Mit sehr viel Liebe und Empathie geschrieben.

Ein Abenteuerroman über die Suche nach einem Platz auf der Welt, nach einer Identität und nach einem zu Hause. Wer auf ein Happy End hofft, wird enttäuscht. Die Geschichte von der Anne endet mit einer neuen Etappe. Ich mochte an dem Buch das Spiel der Identitäten und das fragende durchs-Leben-schreiten der Protagonistin. Dass sie nur selten wirklich Akteur war und ihr Leben größtenteils den Umständen und (männlichen) Gefährten überließ, hat mich irritiert und erzeugte eine gewisse Distanz zwischen mir als Leser und Anne Bonnie.

In diesem abenteuerlichen Roman begiebt sich eine Frau auf die Suche nach ihrer Identität. Es geht um Liebe, verlassen werden, es geht um Familie und die Suche nach dem guten Leben. Letztlich bleibt, wir machen das beste aus dem, was wir haben. Schön und spannend erzählt. Regt zum nachdenken an.

Auf der Jagd nach einer interessanten Story recherchiert die Journalistin Martina den Verbleib ihrer ehemaligen Schulkameradin. Dabei trifft sie auf unterschiedlichste Charaktere: die besorgte aber unfähige Mutter, den verträumten Ehemann, die ehemalige Chefin sowie diverse Mitglieder einer Baumanbetenden Vereinigung. Die Story ist durchaus spannend und unterhaltsam erzählt, mich nervte leider die oft etwas oberflächlich coole Erzählweise. Einige für die Geschichte doch recht unwichtige Dinge werden von der Erzählerin etwas zu ausführlich (abfällig) kommentiert. Als Lektorin hätte ich hier einiges rausgestrichen... Das Buch ist eine gute Urlaubslektüre, oder für die Fahrt zur Arbeit geeignet, man braucht nicht zu viel Konzentration zum lesen, eher entspannt - aber man wird auch mitgenommen.

"Ein Meisterwerk" zu rufen, wie es der Guardian laut Klappentext wohl getan hat, würde mir spontan beim lesen nicht einfallen. Es ist aber ein solides Buch. Die Autorin erzählt eine Kindheit in einer Arbeiterfamilie im Kopenhagen der 20er Jahre und liefert tiefe Einblicke in diesen Lebensalltag. Immer aus einer neugierigen oft naiven Beobachtung eines Kindes heraus wird die oft grausame Welt in der seltsamen Nüchternheit beschrieben, wie sie nur jemand beschreiben kann, der damit aufwächst und somit anderes nicht kennt. Am Anfang brauchte ich ein bißchen um reinzukommen. Die Erzählweise ist so unaufgeregt normal, dass mein Kopf öfters abgeschweift ist. Nun freue ich mich aber bereits auf den nächsten Teil der Kopenhagen-Trilogie.

Mitte der 80er des letzten Jahrhunderts. In einer art sowjetischer Wohngemeinschaft treffen unterschiedliche Charaktere aufeinander. Während draußen das "Ende der Geschichte" eingläutet wird, spielt sich drinnen das schwierige, chaotische, melancholische und manchmal auch heitere Alltagsleben ab. Doch Nach und nach bricht die Veränderung in den Alltag ein. Anfangs realistisch erscheinen immer mehr surreale Szenen in der Erzählung. Was mir gefallen hat: die morbide Welt der späten Sowjetunion; die eigenwilligen Charaktere und die bunten Bilder, die die Autorin findet. Die klare, deutliche Sprache - in diesem Roman gibt es kein Geschwafel.

Das Buch besteht zum großen Teil aus harten Männern die zigarrerauchend Männerdinge machen und Männersprüche von sich geben. Der Autor wird als stilprägend für das Noir-Genre bezeichnet und genau so muss man sich die Erzählung über einen Serienmörder vorstellen. Man muss schon sehr diszipliniert sein, bei so viel holzschnittartig zur Schau gestellten Männlichkeit nicht laut loszulachen (wer lacht wird wahrscheinlich erschossen), aber so waren wohl die 50er in der US-Amerikanischen Provinz des letzten Jahrhunderts. Gegen Ende nimmt die Erzählung an Fahrt auf und es wird sogar spannend. Also wenn du nur ein Buch dabei hast und es ist "Der Mörder in mir" dann kannst du es schon lesen. Gute Unterhaltung für alle, die ein dickes Fell haben (um sich vor einer Überdosis zur Schau gestelltem Testosteron zu schützen).

Die Autorin zeigt an mehreren Beispielen, wie es gelingen kann, dass Gewerkschaften durch Organizing-Strategien wieder Erfolge erkämpfen und ich eine relevante Gegenmacht zum Kapital aufbauen können. Wer eine Anleitung oder ein Organizing Tutorial erwartet wird enttäuscht sein. Vielmehr handelt es sich um eine Sammlung von Beispiele n und Erfahrungsberichten, die Mut machen sollen.

Die Graphic Novel über Rosa Luxemburg beschreibt den politischen Werdegang von Rosa, vieles bleibt allerdings Holzschnittartig und im Verborgenen.