emilrudolf reviewed Half-Earth Socialism by Troy Vettese
mehr, als nur eine halbe Hoffnung (Hoffentlich)
4 stars
Content warning Deprimierende Gedanken zur Klimakatastrophe
Ich "fürchte" mich nicht vor der nahenden Klimakatastrophe. Aber ich mache Witze mit gleichaltrigen, dass wir uns wohl die Pensionsvorsorge sparen können. Ich glaube, dass das wahrscheinlichste Szenario eines ist, bei dem es langsam immer schlimmer wird. Bis wir im Westen es so stark spüren, dass wir handeln müssen, wird es schon zu spät sein. Für uns - aber vor allem für andere Länder die weniger Schuld tragen aber die es früher und härter trifft. Ich glaube auch nicht, dass unsere jetzige Gesellschaft zumindest die Pflicht, Klimaflüchtenden aufzunehmen, erfüllen würde (das tun wir ja jetzt schon nicht). Wenn ich also darüber nachgedacht habe, waren meine Gedanken also eher düster.
Alternativen zum Kapitalismus sind mir durchaus bekannt. Kommunismus (der natürlich nicht gescheitert ist, sondern nur nie richtig versucht wurde) zum Beispiel. Aber dass die 50% bis 60% der Österreicher*innen, die "Mitte-" Rechts wählen, in zehn Jahren für Kommunismus stimmen, ist für mich etwas zu Utopisch (also als mögliche Lösung des Klimaproblems).
Da ist es leichter an einen Wiederaufbau nach dem Zusammenbruch der Gesellschaft, mit Sozialistischen, Kommunistischen oder Anarchistischen - aber vor allem Demokratischen Werten zu glauben. Wie in das Tiefe Tal in Liu Cixins Trisolaris-Trilogie. Aber auf das zu hoffen, bedeutet aufzugeben.
Das Buch Halth-Earth Socialism bietet eine Utopie, die nicht zu schön ist, um wahr zu sein, sondern sich machbar anfühlt. Der Anfang war mir (fast) zu Philosophisch. Der zweite Teil (fast) zu Technisch. Aber beide Teile sind notwendig, damit sich die Utopie im dritten Teil realistisch anfühlt - und eben nicht mehr nur Utopisch.