Branntwein, Bibeln und Bananen

Der deutsche Kolonialismus in Afrika: eine Spurensuche

Paperback, 178 pages

Published Jan. 24, 2011 by Assoziation A.

ISBN:
9783862414048

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5 stars (1 review)

Der deutsche Kolonialismus wurde lange weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Dabei sind seine Spuren in großer Zahl erhalten – man muss sie nur zu lesen wissen.

Die AutorInnen des Bandes untersuchen den Sklavenhandel und die Ausrottungskriege gegen die Herero und Nama, den Kolonialhandel und seine wichtigsten Produkte, die Rolle der Institutionen, Wissenschaften und Missionen, die Kolonialpläne der Nazis sowie die Nachwirkungen des deutschen Kolonialismus bis heute.

Das Buch zeichnet sich dadurch aus, dass es die kritische Geschichtsschreibung des deutschen Kolonialismus mit einer regionalgeschichtlichen Spurensuche vor Ort sowie erinnerungspolitischen Debatten verknüpft. Es wurde dadurch stilbildend für ähnliche Untersuchungen in anderen Regionen und markiert einen Meilenstein in der Forschung, der die Debatten um den Postkolonialismus nachhaltig bereichert hat.

2 editions

Überblick über Hamburgs Rolle der Ausbeutung und Koloniserung verschiedener Gebiete Afrikas seit dem 19. Jhd

5 stars

Die Autor:innen beleuchten die Rolle der Hansestadt Hamburg und ihrer Wirtschaft bei der Ausbeutung verschiedener afrikanischer Gebiete wie dem heutigen Kamerun und der dort lebenden Menschen. Es wird deutlich gezeigt, wie Profite über die Leben der einheimischen Menschen gestellt wurden, welche rassistischen Verbrechen begangen und wie diese gerechtfertigt wurden. Dabei wird der Bogen von ersten "Handelsmissionen" über die offiziellen Kolonien und Rekolonialisierungspläne in der Nazizeit zur heutigen Situation gespannt.

Auch die Einbindung ins Stadtbild durch "Völkerschauen", koloniale Institute und Uni sowie Denkmäler und die vielen Verflechtungen mit Hamburger Geschäftsleuten werden aufgezeigt. Deutlich gemacht wird auch, wie (stark) Hamburgs Wirtschaft von den Verbrechen profitiert(e).

Durch die vielen Originalzitate- und Abbildungen sowie die thematisch in sich geschlossenen Kapitel hat mich das Lesen des Buches auf potitive Weise etwas an einen Museumsbesuch mit vielen aktuellen Bezügen erinnert.

Heraus sticht ein Kapitel zu einem Kongress Schwarzer Arbeiter:innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern in Hamburg 1930. …